Gadolinium Vergiftung - MRT Kontrastmittel mit Nebenwirkungen?

Seit den 90er Jahren wird bei MRT-Untersuchungen verschiedene Kontrastmittel mit dem Element Gadolinium durchgeführt. J In letzter Zeit häufen und bestätigen sich die Berichte, dass MRT Kontrastmittel in Einzelfällen auch zur Gadolinium Vergiftung führen können. 

Warum können MRT Kontrastmittel schädlich sein? 

Die MRT Kontrastmittel enthalten Gadolinium in festen chemischen Verbindungen, deshalb gelten sie als unproblematisch. Freies Gadolinium ingegen ist hoch toxisch und kann zu einer Gadolinium Vergiftung führen. 

Was ist Gadolinium und warum wird es in MRT Kontrastmitteln benutzt?

Gadolinium zählt zu den seltenen Erdmetallen und hat eine besondere Eigenschaft: Es ist magnetisch. Deshalb eignet es sich hervorragend für MRT-Kontrastmitteluntersuchungen, weil die Magnetresonanztomographie auf dem magnetischen Prinzip aufbaut.

Mittlerweile sind viele Fälle von Gadoliniumvergiftungen nach MRT-Kontrastmittelgabe bekannt geworden. Deshalb gibt es sogar Verbote für vier dieser Kontrastmittel.

Lesen Sie mehr über Schwermetallausleitung im allgemeinen in diesem Blog-Post

Dr. med. Ulrich Selz 

In meiner Praxis häufen sich die Verdachtsfälle von Gadolinium Vergiftungen. 

Mittlerweile kommen sogar Jugendliche und Kinder mit Symptomen nach MRT Kontrastmitteluntersuchungen in meine Praxis.  

Warum kann es zur Gadolinium Vergiftung kommen? 

Eigentlich sollte ein MRT-Kontrastmittel mit Gadolinium nie zu einer Vergiftung führen können und binnen ein bis zwei Tagen vom Körper komplett ausgeschieden sein.

Die Tatsache, dass freies Gadolinium hoch giftig ist, ist nichts Neues und den Herstellern bekannt. Gerade aufgrund dieser hohen Toxizität wird Gadolinium mit wasserlöslichen chemischen Seitenketten versehen, sodass zum einen der Körper das Kontrastmittel über die Niere gut ausscheiden kann und das Gadolinium gut geschützt ist.

So soll verhindert werden, dass es frei wird und den Körper schädigt.

Es gibt Hinweise darauf, dass sowohl das freie Gadolinium als auch die MRT-Kontrastmittel mit Gadolinium in bestimmten Körperbereichen angesammelt werden können. Zum derzeitigen Zeitpunkt kann noch nicht gesagt werden, welche Patienten davon betroffen sind und warum dies überhaupt passiert.

Bei einer  Vergiftung mit Gadolinium sehen wir also folgendes Problem:
Selbst Wochen und Monate nach der MRT-Kontrastmittelgabe mit Gadolinium wird Gadolinium immer noch im Urin ausgeschieden, obwohl es eigentlich schon längst ausgeschieden sein müsste (nach ein bis drei Tagen).

Was begünstigt eine Gadolinium Vergiftung ?

Ob man betroffen ist oder nicht, hängt von einigen Faktoren ab

Begünstigende Ursachen einer Gadolinium Vergiftung

  • Art des  verwendeten MRT-Kontrastmittel
  • Anzahl der MRT-Untersuchungen mit Kontrastmittel
  • Zeitlicher Abstand zwischen den Kontrastmittelgaben
  • Dosis des eingesetzten Kontrastmittels mit Gadolinium 
  • Vorhandenen Schwermetallen im Körper (eigene Beobachtung)
  • Leistungen der Ausscheidungsorgane (Niere)

Schlussfolgerung: 

Scheinbar kann, entgegen früherer Vermutungen, das Gadolinium doch aus den MRT-Kontrastmitteln freigesetzt werden.

Das Gadolinium wird durch körpereigene Salze wie bei einem Ionenaustauscher durch Kalzium, Kupfer, Eisen oder Zink ausgetauscht. Und dann kann sich das freie Gadolinium vermutlich in anderen Körpergeweben ablagern.


Dazu zählen:

Gehirn – Haut – Nieren – Leber – Nerven – Knochengewebe.

Gadolinium Abbau im Körper

Das Gadolinium wird vorwiegend über die Niere ausgeschieden. Für jedes Kontrastmittel kann genau sagen, nach wie vielen Stunden es den Körper wieder verlassen haben sollte.

Normalerweise sollte diese Zeit bei spätestens ca. 3 Tagen liegen. Das sind allerdings nur theoretische Angaben der Hersteller.
Seit langem ist bekannt, dass sich beispielsweise freies Gadolinium in den Knochen einlagert. Wenn Kontrastmittel eingelagert wurden und immer wieder Gadolinium daraus frei wird, dann kann es teilweise bis zu Monate oder Jahre im Urin nachgewiesen werden. Diese Fälle kann ich aus der Praxis bestätigten. 

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Symptome einer Gadoliniumvergiftung durch MRT-Kontrastmittel

In der täglichen Praxis sehen wir verschiedene Symptome einer Gadoliniumvergiftung. Viele Patienten klagen über Knochen-, Muskel- und Sehnenschmerzen. Dies wird oft mit den Symptomen eines Weichteilrheumatismus oder einer Fibromyalgie verwechselt. An das Gadolinium wird in der Praxis sehr selten gedacht.

Ganz häufig kommt es auch zu neurologischen Symptomen wie Taubheitsgefühlen in Armen oder Beinen, Hitze- oder Kältegefühlen in Armen und Beinen, Ameisenlaufen, Stromschlägen, Jucken, Nervenschmerzen, Zuckungen einzelner Muskelpartien, Koordinationsschwierigkeiten, Gelenksteifigkeit, allergischen Symptomen, Nesselsucht, Gewebsveränderungen, Konzentrationsschwierigkeiten, bleierner Müdigkeit, Haarausfall, Störungen der Temperaturregelung, Hörverlust, Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Hörstörungen, Schluckstörungen, Gewebsschwellungen und vieles mehr. 

Dr. med. Ulrich Selz 

Symptome nach einer MRT Kontrastmitteluntersuchung schaffen sehr viel Unsicherheit. 


Man kann testen, ob Gadolinium auch das wirkliche Problem ist. 

Diagnostik einer Gadoliniumvergiftung

Der Nachweis einer Gadoliniumvergiftung ist eigentlich nicht schwer. Es gibt die Möglichkeit, Gadolinium im Urin nachzuweisen. Hierbei gibt es drei unterschiedliche Strategien:

1. Nachweis von Gadolinium im Spontan- (Morgenurin)

Bei dieser Methode wird nachgesehen, ob sich Gadolinium im Urin befindet. Bitte beachten Sie, dass bis zu einer Woche nach der MRT-Untersuchung die Ausscheidung von Gadolinium normal ist. Hier sollte keinesfalls überprüft werden, ob Gadolinium den Körper verlässt, da die sehr empfindlichen Messgeräte der Labore dadurch Schaden nehmen könnten. Spätestens nach ein bis zwei Wochen nach der MRT-Untersuchung macht eine Urinuntersuchung Sinn.

2. Gadoliniumnachweis in 24 Stunden-Urin

Neben dem Spontanurin kann auch ein Sammelurin untersucht werden. Hierbei wird bei jedem Toilettengang die gleiche Menge Urin in ein Sammelgefäß gegeben. Aus dieser gesammelten Urinprobe wird dann der Gadoliniumgehalt bestimmt.

3. Gadolinium im Urin nach Provokation

Mit den sogenannten Chelatsubstanzen kann ganz gezielt freies Gadolinium gebunden werden. Es sieht nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen danach aus, dass gebundenes Gadolinium in Kontrastmitteln dadurch nicht zur Ausscheidung gebracht werden kann, ganz egal, um welche Chelatsubstanz es sich handelt.

Das Prinzip ist einfach: Nachdem man den Urin vor der Gabe des Chelatbildners aufgefangen hat, wird der Chelatbildner gegeben. Dabei zirkuliert eine Gadolinium bindende Substanz für einige Zeit im Körper (ein bis zwei Stunden). Danach wird der Urin wieder aufgefangen und beide Proben gehen ins Labor. Somit kann ganz genau festgestellt werden, ob der eingesetzte Chelatbildner zu einer Gadoliniumausscheidung geführt hat.

Behandlung einer Gadolinium Vergiftung nach MRT-Kontrastmittel

Derzeit können hier keine pauschalen Empfehlungen abgegeben werden. Für jeden Patienten muss herausgefunden werden, durch welche Maßnahmen sich die Gadoliniumausscheidung erhöht. Bestimmte Medikamente (Chelate) können freies G

Begünstigende Ursachen einer Gadolinium Vergiftung

Derzeit können hier keine pauschalen Empfehlungen abgegeben werden. Für jeden Patienten muss herausgefunden werden, durch welche Maßnahmen sich die Gadoliniumausscheidung erhöht.

Bestimmte schwermetallbindende Medikamente (Chelate) können freies Gadolinium binden. Nach derzeitigem Wissensstand vermögen es wahrscheinlich diese Stoffe nicht, an das Gadolinium zu binden, das sich noch im Kontrastmittel befindet.


Das bedeutet, dass vermutlich das freie Gadolinium ausgeschieden werden kann, es aber noch keine gezielte Ausscheidung für noch intakte oder eingelagerte Kontrastmittel gibt. Die Fachgesellschaften und Institute forschen derzeit zu diesem Thema. 

Aufgrund dieser Tatsache muss für jeden Patienten in Urin, Blut und Provokationstest herausgefunden werden, welche die am besten funktionierende Ausleitungsmethode ist. Ich kann aus der Praxis heraus sagen, dass dies die einzig sinnvolle Herangehensweise ist.  

Zusammenfassung - Gadolinium Vergiftung

- Freies Gadolinium ist hochtoxisch.

- In MRT-Kontrastmitteln ist es fest gebunden und galt bislang als unproblematisch.

- Scheinbar gibt es Menschen, bei denen sich das Kontrastmittel in den Körper länger als geplant einlagert und vermutlich nach einigerZeit freies Gadolinium freisetzt.  

- Der Gadolinium Nachweis ist leicht. 

- Verschieden Mittel stehen zur Gadolinium Ausleitung zur Verfügung. 

- Ihre Wirksamkeit muss individuell getestet werden. 

Lesen Sie mehr über Schwermetallausleitung in diesem Blog-Post

Schwermetalle ausleiten wie die Spezialisten

Studien zur Gadolinium Vergiftung

Lancet Neurol. 2017 Jul;16(7):564-570. doi: 10.1016/S1474-4422(17)30158-8. Epub 2017 Jun 13.
Gadolinium deposition in the brain: summary of evidence and recommendations.
Gulani, Calamante, Shellock, Kanal, Reeder; International Society for Magnetic Resonance in Medicine.

https://www.thelancet.com/journals/laneur/article/PIIS1474-4422(17)30158-8/fulltext

Gadolinium-haltige Kontrastmittel: Aktualisierte Empfehlungen nach Bewertung von Gadoliniumablagerungen im Gehirn und anderen Geweben, Rote Hand Brief vom 08. Januar 2018
https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/RHB/Archiv/2018/20180108.pdf

GBCAs should be used when necessary, but minimize repeating scans on the same patient
https://www.radiologybusiness.com/topics/care-delivery/gbcas-should-be-used-when-necessary-minimize-repeating-scans-same-patient


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